Grönlandwal (Balaena mysticetus)

Bestand in grönländischen Gewässern: gelegentlicher Gast an der Westküste und Ostküste, nicht im Bereich der Südspitze Grönlands

Wie der Name schon andeutet, lebt der Grönlandwal ausschließlich in arktischen Gewässern. Er wird durch eine bis zu 60 cm dicke Speckschicht vor der Kälte geschützt und kann sich während des arktischen Winters per Echoortung in der Dunkelheit zurechtfinden. Auffällig ist der große Kopf, der bis zu einem Drittel der Körperlänge einnimmt. Grönlandwale gehören zu den Glattwalen, sie haben also im Gegensatz zu vielen anderen Bartenwalen keine Kehlfurchen, die eine starke Dehnung der Haut bei der Nahungsaufnahme ermöglichen würden. Sie ernähren sich von Plankton und Kleinkrebsen und schwimmen dazu längere Strecken mit geöffnetem Maul, so daß die Nahrung in den Barten hängen bleibt und mit der Zunge abgestreift werden kann.

Während der Wanderungen im Frühjahr und Herbst treten Gruppen von 10 bis 15 Tieren auf, die in V-förmiger Formation schwimmen. Man vermutet, daß die Gruppe dabei durch Strömungseffekte insgesamt weniger Energie verbraucht, als wenn die Tiere nicht in Formation schwimmen würden.

Molekularbiologische Untersuchungen haben gezeigt, daß Grönlandwale bis zu 200 Jahre alt werden können. Die Tragzeit liegt bei 13 Monaten, die Jungen werden 6 Monate gesäugt. Aufgrund intensiver Bejagung sind die Bestände im 20. Jahrhundert sehr stark zurückgegangen. Seit 1946 stehen Grönlandwale komplett unter Schutz, die Bestände erholen sich aber nur sehr langsam. Weltweit gibt es nur 5.000 bis 8.000 Tiere.

Maße  
Länge 14 - 18 m
Gewicht 60 - 100 t