Expeditionsseereisen ins Reich der Arktis
Gustav Holm (1849 - 1940)
Der dänische Marineoffizier und Entdecker Gustav Holm wurde am 6. August 1849 in Kopenhagen geboren. Bekannt wurde er vor allem durch die Erforschung der grönländischen Ostküste.
In den Jahren 1883 bis 1885 reiste er zusammen mit Thomas Garde und einigen Grönländern ausgehend von Nuuk nach Ostgrönland und dort entlang der Küste bis zum Polarkreis. Dabei entdeckte Holm im Gebiet der heutigen Gemeinde Ammassalik eine bis dahin völlig isolierte Gruppe von etwa 400 Inuit. Gustav Holm nahm die grönländische Ostküste für die dänische Krone in Besitz und benannte das Gebiet "Kong Christian IX Land". Da für die Entdeckungsreise Umiaks (Frauenboote) eingesetzt wurden, ist sie auch unter dem Namen "Frauenbootexpedition" bekannt geworden.
Eine direkte Folge der Entdeckung der Inuitgruppe in diesem Gebiet war die Gründung der Siedlung Ammassalik im Jahr 1894. Zwar gelangten mit den Europäern Krankheiten und Alkohol nach Ostgrönland, aber auch eine medizinische Grundversorgung und Nahrungsmittel, die das Überleben der Bevölkerung sicherten. Zahlreiche Artefakte, die Holm von seiner Expedition mitbrachte, sind heute im grönländischen Nationalmuseum in Nuuk zu sehen.