Fridtjof Nansen (1861 - 1930)

Fridtjof Nansen wurde am 10. Oktober 1861 in der Nähe von Oslo geboren. Nach seinem Studium der Zoologie wurde er Kustos am zoologischen Museum in Bergen und promovierte im Jahr 1888.

Im Mai 1888 brach er mit 5 Begleitern zu seiner ersten großen Expedition auf. Er durchquerte Grönland auf Skiern von der unbewohnten Ostküste zur Westküste. Zunächst gelang es der Expedition aufgrund der Eislage nicht, die Ostküste zu erreichen. Nach einer Irrfahrt von mehreren Wochen begann die eigentliche Durchquerung Grönlands am 15. August im Gyldenløve-Fjord. Sie endete zwei Monate später im 560km entfernten Godthaab an der Westküste. Die Expedition erreichte bei der Durchquerung Grönlands auf dem Inlandeis eine Höhe von mehr als 2.700 Metern und konnte nachweisen, dass das Innere der Insel vollständig von Eis bedeckt ist. Gleichzeitig wurden auch umfangreiche Erkenntnisse über die Ausdehnung und Bewegung der Gletscher gewonnen. Meteorologische Meßdaten trugen zu einem besseren Verständnis des Wettergeschehens in Europa bei. Nachdem die Expedition Westgrönland erreicht hatte, überwinterten Nansen und seine 5 Begleiter in Godthaab. Im Frühjahr 1889 kehrten die Männer nach Europa zurück.

Nansen unternahm zahlreiche weitere Expditionen, so z.B. im Jahr 1883 die Fram-Expedtion in das arktische Eis zum Nachweis einer Zirkumpolarströmung. In den Jahren 1910 bis 1914 folgten erneut Expeditionen ins Nordpolarmeer und nach Sibirien.

Seine politische Karriere begann Nansen in den Jahren 1906 bis 1908 als norwegischer Botschafter in London. Bei der ersten Sitzung des Völkerbundes 1920 leitete er die norwegische Delegation und wurde im gleichen Jahr Hochkommissar des Völkerbundes für Flüchtlingsfragen. Seine Verdienste um die internationale Flüchtlingshilfe brachten ihm 1922 den Friedensnobelpreis ein. Nansen starb am 13. Mai 1930 in Lysaker bei Oslo.