Der Polarwolf

Polarwölfe (Canis lupus) kommen nur im Bereich zwischen Qaanaaq in Nordgrönland und Ittoqortoormiit an der Ostküste vor. Aufgrund des sehr knappen Nahrungsangebotes ist die Population dort aber wiederholt ausgestorben, zuletzt in den Jahren zwischen 1930 und 1970. Das Gebiet wurde von Kanada aus wieder neu besiedelt. Vereinzelt wurden inzwischen auch graue Jungwölfe gesehen, so daß Biologen davon ausgehen, daß zumindest einige Rudel wieder permanent in Grönland leben und sich dort auch vermehren.
Polarwölfe erreichen eine Körperlänge von etwa 140cm und ein Gewicht von 50kg bis 80kg. Im Winter tragen sie ein weißes Fell und sind so für ihre Beutetiere in der verschneiten Landschaft kaum erkennbar. Im Sommer ist das Fell eher grau gefärbt. Ähnlich wie beim Polarfuchs sind auch beim Polarwolf die Schnauze, die Ohren und die Beine kürzer, als bei Wölfen in wärmeren Lebensräumen. Wärmeverluste werden so minimiert.
Der Zusammenhalt der Rudel, die aus sieben bis zehn Tieren bestehen, ist noch stärker, als bei den südlichen Verwandten. Nur so ist ein Überleben im extremen Lebensraum und der Jagderfolg möglich. Bei der Futtersuche legen Polarwölfe täglich bis zu 30km zurück. Das Beutespektrum umfasst Schneehasen, Moschusochsen, Lemminge, Polarfüchse, junge Robben und gelegentlich auch Vögel.